Projekt Buch Vom Abenteuer, plötzlich eine Illustratorin zu sein
Die Überlegung, ein Buch zu illustrieren, fand ich unmittelbar reizvoll und die ersten Zeilen: „Wusstest du, dass alle Meere dieser Welt miteinander verbunden sind ?“ ließen auch gleich in meinem Kopf viele Bilder entstehen. Das war im Mai 2019.
So entwarf ich das erste Bild „Maleen schaut“. Das war der Beginn eines Projektes, welches uns, May Evers, die Autorin, und mich, für das nächste Jahr immer wieder beschäftigen sollte. So ein Buch zu machen ist verzwickt. Man hat eine grobe Idee, wie das Ganze aussehen könnte. Dann ändert sich der Text, die Bilder werden angepasst. Oder umgekehrt. Es kommen neue Ideen ins Spiel , die den Umfang verändern. Ja und dann auch das Format. Und damit wollte plötzlich der Text dann doch nicht mehr zum Bild passen Oder die Figur auf dem Bild ist nicht an der richtigen Position und es kam die Frage auf: welche Szenen brauchen überhaupt ein Bild? Und dann: Soll das Bild über die Doppelseite gehen oder wird es ein kleines Bild im Kasten sein? Es entstanden plötzlich Seiten mit zuviel Text, richtige Bleiwüsten…und andere mit nur wenigen Worten. Kurzgesagt: es war ein langer Prozess,, den wir vorher gar nicht in vollem Umfang erahnt hatten! Beim nächsten Buch wissen wir auf jeden Fall, wie es (besser) geht und machen im allerbesten Fall von Anfang an einen Plan, an den wir uns dann halten. (schwierig, wenn zwei Kreative aufeinander treffen)
Die größte Herausforderung für mich als Illustratorin war es, eine einheitliche Linie in all die verschiedenen Entwürfe zu bringen. Je mehr Zeit verstrich, umso mehr variierten die Entwürfe und ich fragte mich, wie wir alle „einheitlich“ auf eine Linie bringen könnten. Ich entschied mich für Collagentechnik und die alles bestimmende Farbe blau. Das ist meine Lieblingsfarbe und da das Meer eine große Rolle in der Geschichte hat, passte sie einfach perfekt. Durch die Collagen konnten die Abbildungen immer wieder neu arrangiert werden. Viele der Bilder erscheinen doppelseitig damit sie voll zur Geltung kommen und der Text fügt sich hoffentlich elegant in die Lücken!
Bis zum Schluss wurde am Text gefeilt und auch die Kreativität konnte sich bis zum letzten Tag entfalten. So entschied sich erst kurz vor dem Druck, das erste Bild des Buchs auch zum letzten Bild in der Geschichte zu machen. Und so sieht man den blauen Planeten von der ersten Seite, am Ende der Geschichte, in rot wieder, in der Farbe der Liebe.
Es ist jetzt fertig. Das Buch. Aber eigentlich könnten wir immer weiter daran werkeln, glaube ich! Es hat viel Spaß gemacht und in unseren Köpfen wartet schon die nächste Idee… Ingrid Hauff Malerei